Der FC Bayern zahlt wegen des "Geheimvertrages" mit dem inzwischen insolventen Kirch-Konzern drei Millionen Euro an die Deutsche Fußball-Liga (DFL). Auf diesen Vergleich haben sich die Bayern und die DFL geeinigt, wie der Ligaverband in einer Pressemitteilung bekanntgab. 500.000 Euro davon gehen als Spende an Not leidende Kinder im Irak. Über die Verwendung der verbleibende Summe will der Vorstand der DFL auf seiner nächsten Sitzung beraten. Nach Angaben der Bayern hat die DFL den Vorschlag des Rekordmeisters abgelehnt, die gesamte Summe an karitative Einrichtungen zu spenden. DFL: Bayern-Verhalten moralisch verwerflich Das Verhältnis zwischen der DFL und dem Tabellenführer der Bundesliga bleibt aber auch nach der Einigung angespannt. Beide Parteien wiederholten in Presseerklärungen ihre unterschiedlichen Rechtsstandpunkte. Der FC Bayern sei überzeugt, "weder gegen Statuten noch gegen die Lizenzauflagen" verstoßen zu haben, hieß es in der Vereins-Mitteilung. Der Club habe dennoch dem Kompromiss "auf freiwilliger Basis zugestimmt, um langwierige juristische Auseinandersetzungen, die dem deutschen Fußball insgesamt Schaden zugefügt hätten, zu vermeiden". Die DFL nannte das Verhalten des FC Bayern bezüglich des Kirch-VertraRechtelage unklar Die DFL betonte in ihrer Mitteilung, dass sie "nach umfassender juristischer Bewertung" zu der Auffassung gelangt sei, der FC Bayern hätte einen Teil der Gelder, die der Klub durch den Vertrag mit dem Medienkonzern eingenommen habe, an die Liga abführen müssen. Auch habe der Klub gegen das Solidarprinzip der Bundesliga verstoßen. Andererseits habe der FC Bayern aber der Kirch-Gruppe in Teilbereichen Rechte eingeräumt, "die nicht in der Dispositionsgewalt der Liga bzw. der DFL liegen." Einnahmen hieraus stünden insoweit nicht der Liga zu.
DFL: Risiko für die Liga vermeiden Aufgrund dieser letzten Tatsache geht die DFL offenbar einem Rechtsstreit lieber aus dem Weg. Die Bayern hatten im Falle einer Bestrafung mit dem Gang vor Gericht gedroht. "Trotz unserer Rechtsauffassung würden wir die Liga im Falle einer prozessualen Auseinandersetzung mit dem FC Bayern München mit einem Restrisiko belasten", so die DFL in ihrer Erklärung.
Hintergrund: Bayern kassierte an der Liga vorbei Im Februar war bekannt geworden, dass der FC Bayern Ende 1999 mit dem Medien-Unternehmen des Münchners Leo Kirch einen geheimen Vertrag abgeschlossen und diesen nicht im Lizenzierungsverfahren vorgelegt hatte. In den Spielzeiten 2000/2001 und 2001/2002 nahm der Club nach eigenen Angaben durch den Kontrakt 21,47 Millionen Euro ein. Die Münchner hatten sich durch das Geschäft dem Verdacht ausgesetzt, das Geld für ihre Zustimmung zur Zentralvermarktung der Bundesliga kassiert zu haben.