Der Software-Konzern Microsoft mußte am Wochenende ein Sicherheits-Update für Windows XP zurückziehen. Nachdem 600.000 Anwender den Patch installiert hatten, konnten viele von ihnen mit ihrem Rechner keine Verbindung zum Internet mehr herstellen. Ein Unternehmenssprecher sagte, dass das Update, welches seit Freitag letzter Woche zum Download bereit stand, mit der Software anderer Hersteller, darunter auch Symantec, nicht kompatibel sei.

Erst nach der Deinstallation des Patches konnten die Nutzer wieder eine Online-Verbindung aufbauen. Microsoft konnte keine Angaben dazu machen, wann das Sicherheits-Update für Windows XP wieder zur Verfügung steht. Der IPSec-Patch sei zur Steigerung der Sicherheit, nicht zum Stopfen einer akuten Lücke gedacht gewesen, und sei deshalb nicht automatisch an die Nutzer ausgeliefert worden, was offenbar noch größeren Schaden verhindert hat.

Jessica Keller von der Microsoft-Pressestelle in den USA hat gegenüber de.internet.com das Problemen bestätigt. "Dieses Update war nötig geworden, weil VPNs immer stärker verbreitet sind. Microsoft geht darum davon aus, das es wichtig ist, Probleme mit NAT zu beheben", heisst es in dem Statement. Mit NAT werden private IP-Adressen in öffentliche IP-Adressen übersetzt, um den Datenaustausch mit dem Internet zu ermöglichen. NAT ermöglicht Client PCs die gemeinsame Nutzung einer oder mehreren öffentlichen IP-Adressen.

Nur eine Handvoll der Nutzer, die das IPSec-Update von Microsoft aufgespielt hat, habe "anschließend Probleme mit seiner Internet-Anbindung gehabt", rechtfertigt sich der Software-Konzern. "Unglücklicherweise hat offiziell zugelassende Software von Drittanbietern das IPSec-Update so angesprochen, das die Software wie bei einem Angriff reagierte, und die Netzwerkverbindung schloß." Es existiere aber kein Sicherheitsproblem. An einem Update des Patches werde gearbeitet.

cu aerox